⊗ r. anderscheinungen ⊗ mein denkraum.
Samstag, 12. Juni 2010
es ist montag der 4. märz 2011, 6 uhr morgens.
der wecker reißt franz l. (42) aus dem schlaf.
der achzigerjahre-sender spielt modern talking.
herr l. quält sich aus dem bett.
gestern war es was später geworden.
bei der arbeit. dienst am pfingstmontag - mal wieder.
früher konnte er danach wenigstens ausschlafen.
"ja, ja, der pfingstmontag", murmelt herr l.,
"ist ja wirklich schon sieben jahre her?"

tüchtig hat sich was getan, seit damals. nur nicht in seinem haus.
als 2005 die eigenheimzulage plötzlich doch gestrichen wurde, waren doch dann abstriche zumachen.
inzwischen hat sich familie l. daran gewöhnt.
an frei liegende leitungen und den betonfußboden.
in ordnung, denkt herr l., dass damals die garage noch nicht fertig war.

denn das auto ist längst verkauft.
zu teuer, seit es keine kilometerpauschale mehr gibt.
und mit bus und bahn dauert es in die city ja auch nur zwei stunden.
und was man dabei für nette leute trifft.
zum beispiel die blondine, die herrn l. immer so reizend anlächelt.
zurücklächeln mag er nicht.
wegen seiner zähne.

aber was will man machen? 3000 teuro für zwei kronen sind viel geld.
in bulgarien kostet das nur die hälfte...
die Brille musste er selbst bezahlen.
hat dabei aber 15 teuro gespart, weil er nicht gleich zum augen-,
sondern erst zum hausarzt gegangen ist. wegen der überweisung.

totzdem:
der urlaub fällt flach.
"das könnte ärger geben zu hause", stöhnt herr l. vor sich hin.
traurig erinnert er sich an letzten weihnachen. als es nichts gab.

2011 wurde nämlich auch in der freien wirtschaft das weihnachtsgeld gestrichen.
im öffentlichen dienst ist das ja schon länger her.
"und bis wann gab es eigentlich urlaubsgeld?", fragt sich herr l., er kommt nicht drauf.
damals hatte er noch genügend urlaub, um das urlaubsgeld aus zu geben.
heute sind es ja gerade mal 19 tage im jahr. pfingstmontag? 1. mai? geschichte.
das stand nicht auf der agenda 2010 - so hieß sie doch, oder?

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Mittwoch, 14. Januar 2009
realität, so...
realität ist eine lücke, ein leerer fleck, der durch das definiert wird was ihn umgibt.
sie ist die viel zu kalte heizung neben der man früh an einem wintermorgen erwacht. sie ist der zu laute und kaputte wasserhahn,
die zahnpasta die einem von der zahnbürste fällt.
sie ist der regentropfen, der einem die nasenspitze kitzelt, wenn man zum himmel schaut und feststellt dass man seinen schirm vergessen hat und heute eigentlich auch gar keinen regen möchte.
sie ist die verpasste bahn, das lächeln des zeitungsjungen, das letzte multivitamin bonbon in der tüte.
sie ist der gerissene schnürsenkel den man gerade fester ziehen wollte um einen kurzen sprint einzulegen.
sie ist die tote taube die auf dem kopfsteinpflaster auf dem burgplatz liegt.
sie ist ein blutfleck auf weissen leinen.
sie ist die leere schachtel schlaftabletten, die ein junges mädchen zuvor zu sich genommen hat.
sie ist der regen, der gegen das fenster trommelt, die seile die im sturm gegen den fahnenmast schlenkern. realität ist ein stein in unserem kopf.

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Montag, 21. Mai 2007
das wissen um etwas entschuldigt nicht das nichtstun, es fordert heraus.

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Samstag, 3. März 2007
im alltag verliert sich das sein.

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Sonntag, 21. Mai 2006
bei der freien tankstelle beim einkaufszentrum. die zufahrt ist lediglich von einer seite aus möglich. ein paar meter hinter den zapfsäulen befindet sich das mit glas verrammelte kassiererhäuschen. ich habe getankt und reiche dem kassierer das nahezu abgezählte geld durch den glasschlitz, sage die nummer der zapfsäule und bitte um einen beleg. während der kassierer das geld nimmt, nuschelt er irgendetwas zu mir. auf meine nachfrage verstehe ich, ich solle in meinen rückspiegel schauen. dort sehe ich eine hübsche, sommerlich spärlich bekleidete junge frau beim tanken. schöner anblick, aber nichts ausserordentlich ungewöhnliches. darauf der kassierer, mir das wechselgeld und die quittung gebend:
"heute war noch ein schärferer zahn da."
ich fahre mit dem gefühl wieder einmal zu spät gekommen zu sein los.

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